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CR News – August 2009  •  Band XII, Ausgabe 16

Ein Leib belebt von einem Geist (1)

Epheser 4,4-6 verkündet: „[4] Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; [5] ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; [6] ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.” Das herausragende Merkmal dieses Textes ist die Wiederholung der Wörter „ein” und „eine”. Siebenmal wird dieses Zahlwort verwendet: dreimal in Vers vier, dreimal in Vers fünf und einmal in Vers sechs. Nicht einmal werden mehrdeutige Ausdrucksweisen verwendet. Hier wird weder von zwei Hoffnungen noch von drei Glauben oder von vier Taufen gesprochen. Es ist immer „ein” bzw. „eine” und das durch den ganzen Text hindurch: „ein Leib”, „ein Geist”, „eine Hoffnung”, „ein Herr”, „ein Glaube”, „eine Taufe”, „ein Gott und Vater aller.” Dies ist eine bemerkenswerte Betonung von Einheit.

Doch was ist der Hauptgedanke, der das organisierende Prinzip der sieben Erwähnungen von „ein” und „eine” bildet? Es ist das Erste „ein” des Textes: „Ein Leib” (4). Der Leib ist die Gemeinde wie der Kontext uns lehrt. Darüber hinaus müssen die Satzteile „ein Leib” und „ein Geist” miteinander verbunden werden. „Ein Geist” ist nicht nur im vorangehenden Vers (3) und in Vers vier bestimmend, sondern durch die Konjunktion „und” mit „ein Leib” verbunden—dem einzigen „und” zwischen den sieben Numeralia „ein” und „eine”. Außerdem ist „ein Leib und ein Geist” von den anderen „ein” und „eine” zu einem gewissen Grad getrennt. Kurz gesagt: Der Hauptgedanke ist „ein Leib und ein Geist” (4), welcher durch die fünf folgenden „ein” und „eine” erweitert wird (4-6).

In welchem Sinne wird von der Gemeinde als „ein[em] Leib” in Epheser 4,4 gesprochen? Dies bezieht sich nicht auf die verschiedenen institutionalisierten Kirchen. Sie sind numerisch betrachtet nicht eins, denn es gibt viele Kirchen. Sie sind in der Lehre nicht eins, denn sie weichen voneinander ab. Der „ein[e] Leib” ist der nicht sichtbare Organismus der Gemeinde, von dem in den Versen gesprochen wird—dies bezieht sich auf all diejenigen, die aus dem gekreuzigten Christus heraus leben, alle Erwählten aus allen Zeiten und Nationen, die von Gott, welcher alleine das Herz sieht, geliebt werden. Dieser nicht sichtbare Organismus—der „ein[e] Leib”—ist, was wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis bezeugen: „Ich glaube an die heilige, katholische [katholisch in der Bedeutung von universell, kein Bezug zur römisch katholischen Kirche; Anm. d. Ü.] Kirche, Gemeinschaft der Heiligen.”

Der nicht sichtbare Organismus der Gemeinde wird als Leib bezeichnet, weil er aus vielen Teilen mit jeweils verschiedenen Rollen und Funktionen besteht, der genau wie ein menschlicher Körper Sehnen und Ohren und Knöchel und Nieren und einen Darm etc. hat, der mit all seinen zahlreichen Teilen zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt ist. Der Leib der Gemeinde ist lebendig wie ein menschlicher Körper, denn er ist mit Jesus Christus, dem Haupt, verbunden.

Gottes nicht sichtbare Gemeinde ist ein Leib—sie muss eins sein und kann niemals zwei oder noch mehr geteilt sein—weil sie als ein Leib vorherbestimmt ist, in dem alle Erwählten ihre jeweilige Rolle ausüben; inklusive dir, Gläubiger. Sie ist erlöst als ein Leib, denn Christus starb für die Gemeinde und gab sich selbst für sie hin (Eph. 5,25). Sie ist als ein Leib für immer in den neuen Himmeln und in der neuen Welt verherrlicht.  Rev. Stewart


Heuchler in der Gemeinde

Frage: „Warum können Exorzisten nicht erlöst sein (Mat. 7,22-23)? Und wie hängt das mit der Übertretung von Gottes Gesetz zusammen?”

In Matthäus 7,21-23 lesen wir: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!”

Man beachte, dass ich Vers 21 ebenfalls zitiert habe, obwohl sich die Eingangsfrage auf die Verse 22 und 23 bezieht. Vers 21 gehört jedoch ebenfalls zu dieser Passage und enthält in der Tat den Schlüssel zum Verständnis des Abschnitts.

Außerdem schließt der breitere Kontext, indem Jesus diese Worte spricht die Verse 15-20 mit ein, in denen Jesus vor falschen Propheten warnt, die als gottesfürchtige und fromme Leute erscheinen, in Wirklichkeit aber „reißende Wölfe” sind (15). Deren einzige Motivation in die Schafherde Christi einzudringen besteht darin die Herde zu zerstören, oftmals, indem sie die Menschen soweit wie möglich ihrer finanziellen Ressourcen berauben und selber ein luxuriöses Leben führen. Heute ist die Welt voll von solchen Predigern und Evangelisten. Sie verbreiten ihre falschen Lehren wo immer sie die Möglichkeit dazu haben: im Radio, im Fernsehen und in großen Sälen. Unter dem Deckmantel von Religion betreiben sie Werbung für ihre Ware, die manche Firma beneiden würde. Es ist eine exakte Beschreibung des traurigen Zustandes von Religion in der heutigen Welt, dass diese Scharlatane einfach tausende von Menschen ködern können und sie dazu überreden, ihre Finanzen zur Verfügung zu stellen, damit sie ein Teil des Ganzen sein können.

Wie dem auch sein mag, zu Beginn werden zwei sich aufeinander beziehende Vermutungen angestellt, die hinterfragt werden müssen. Die Erste ist, dass es in unserer modernen Ära etwas Ähnliches wie dämonische Besessenheit gibt, die auch während Jesu Wirkenszeit in Palästina vorhanden gewesen war. In der Tat war der Teufel sich sehr wohl der Anwesenheit des Herrn auf Erden bewusst, der unsere Erlösung damals vollendete. Der Teufel setzte deshalb eine gewaltige Show auf, um seine Opposition zu Christus zu verdeutlichen und dies tat er mit Hilfe der vielen Fälle dämonischer Besessener, die das Land füllten.

Doch das war ziemlich anders im Vergleich zu heute. Ob heute immer noch dämonische Besessenheit, im Sinne der damaligen in Palästina vorhanden ist, ist irrelevant. Einst sprach ich mit einem christlichen Psychiater, der hunderte von seelischen Patienten gesehen hatte. Ich fragte ihn, ob er jemals eine von Dämonen besessene Person gesehen habe. Nach kurzem Überlegen antwortete er: „Vielleicht habe ich so eine Person ein- oder zweimal gesehen, aber ich bin mir da nicht sicher.”

Ich sage, dass die Frage irrelevant ist, weil die Fälle von dämonischer Besessenheit im damaligen Palästina meistens physisch waren. Heute manifestiert sich dämonische Besessenheit in einer weit schlimmeren und weit entsetzlicheren geistigen dämonischen Besessenheit. Die Welt der verdorbenen Menschen ist so komplett unter der Kontrolle Satans, dass, während Sünde sich weiter entwickelt und ausprägt, der Satan auf seine eigene Art fortfährt seine Absichten bei und mit den Menschen umzusetzen. Nicht nur die Hitlers und Stalins; nicht nur die brutale Mafia und die von Gangs inspirierten Mörder; nicht nur die Homosexuellen und die abtreibenden Frauen; sondern auch die Evolutionisten in den Universitäten, die Atheisten auf den Kanzeln, der Mann von der Straße, der dreimal geschieden und wieder verheiratet ist und auch die Bordelle—all dies sind Beweise für eine weit schlimmere dämonische Besessenheit als der, der Christus auf der Erde begegnete. Tatsächlich hat er diese schrecklichen, physischen Manifestationen von dämonischer Besessenheit souverän beschlossen, um die Realität dämonischer Besessenheit anschaulich zu zeigen, die Christus selbst in der Gründung seines Königreichs überwindet (Matt. 12,28). Kurzum, Exorzisten sind Scharlatane.

Wie werden die heutigen besessenen Menschen von ihren Dämonen befreit? Durch die Predigt des Evangeliums der Erlösung durch Christus, wirksam durch den Heiligen Geist in den Herzen der Erwählten. Das ist das Entscheidende!

Obwohl sich die Eingangsfrage besonders auf Exorzisten bezieht, beschränkt sich der Herr nicht auf diese Betrüger. Er spricht auch von denen, die prophezeien, die viele außergewöhnliche Werke tun, die „Herr, Herr” sagen und behaupten seinen Namen zu preisen. Das heißt, dass Heuchler in den Kirchen der Welt zu finden sind, die behaupten religiös und fromm zu sein, die vorgeben, dass sie dem Herrn dienen, die es aber in Wirklichkeit nicht tun. Diese Heuchler gibt es überall und sie füllen die Köpfe und Herzen leichtgläubiger Menschen mit falschen Vorstellungen bezüglich dessen, was Religion eigentlich ist. Sie sind eine Plage für die Kirchen und bringen die wahre Religion in der ganzen Gesellschaft in Verruf.

Allerdings gibt es auch in den wahren Gemeinden Heuchler. Diese Menschen geben vor Kinder Gottes zu sein, sie sind jeden Sonntag im Gottesdienst, sie begehen keinen Ehebruch mit der Frau ihres Nächsten, sie übervorteilen nicht ihre Mitmenschen und bekennen sich sogar zum Glauben. Oftmals hört man sie „Herr, Herr” sagen.

Ob sie in einer lokalen Pfingstlergemeinde, in einem TV-Studio, in einem Missionskomitee einer örtlichen Gemeinde tätig sind oder religiöse Traktate verteilen, ihre Frömmigkeit ist rein äußerlich. Sogar wenn sie behaupten zu prophezeien, Dämonen auszutreiben oder außergewöhnliche Werke „für den Herrn” vollbringen, ihre Religiosität ist äußerlich und zählt nichts vor Gott.

Gott ist nur an einer Sache interessiert: „Tut Herr Schmidt meinen Willen?” Das ist alles. Derjenige, der den Willen des Vaters im Himmel tut, ist wahrer Bewohner des Himmelreichs. Keine äußerliche Religiosität, keine großen Wohltätigkeitswerke, nicht das Charisma auf dem Fernsehbildschirm, keine eloquenten religiösen Worte: Nichts von all dem ist gut in Gottes Augen.

Da gibt es den Evangelisten, der vorgibt die Kranken zu heilen, der aber sein sechzehn Zimmer Anwesen in seinem neuen Jaguar verlässt und damit an armen Menschen vorbei fährt. Der Mann am Sonntagmorgen in der ersten Reihe kann es kaum erwarten auf den Golfplatz zu kommen, um seine 18 Löcher zu spielen. Der Vorsitzende des Kirchenkomitees ist gerade von seiner Frau geschieden worden. Da ist der Sonntagsschullehrer, der mit jungen Mädchen aus seiner Klasse flirtet.

Doch da ist auch der Mann, der der Predigt konzentriert zuzuhören scheint, jedoch nur zum Gottesdienst kommt, weil er den Besuch der Ältesten fürchtet oder denkt, er muss andere Gemeindemitglieder mit seiner außergewöhnlichen Frömmigkeit beeindrucken oder er überlegt sich gerade wie er seinen Chef austricksen kann, um etwas mehr Geld zu verdienen oder da ist jemand, der immense Summen für Gemeindeprojekte spendet, den Namen des Herrn jedoch auf der Arbeit missbraucht.

In der Gemeinde sind Menschen, die über die eindringliche Predigt schwärmen, die sie gerade gehört haben, wenn der Pastor ihnen während der Predigt sagt wie gut sie sind. Andererseits ignorieren sie die Abschnitte in der Predigt, die Sünden verurteilen und zur Buße aufrufen. Schnell zeigen sie mit dem Finger auf andere Personen in der Gemeinde, während sie in ihren Herzen beinahe wörtlich den Pharisäer imitieren: „Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen” (Lukas 18,11).

Doch glücklicherweise gibt es auch solche, die den Willen des Vaters im Himmel tun. Sie bezeugen mit Ehrfurcht und Staunen, dass der ewige Gott ihr Erlöser ist und sie wenden sich jeden Tag im stillen Gebet voll dankbarer Verehrung an ihn. Oftmals sind das Mütter, die zu Hause die Last der Kindererziehung und Familienversorgung tragen und die fest entschlossen sind ihren Kindern Gottes Bund zu erklären. Da sind Väter, die ihre Familien im Bibelstudium und im Gebet anleiten und die lang und hart arbeiten, um armen Menschen helfen, christlichen Schulunterricht oder das Predigen des Evangeliums unterstützen zu können. Sie kritisieren nicht den Pastor, die Predigt, die Ältesten oder ihre Mitgläubigen. Während sie der Predigt zuhören vergießen sie vielleicht Tränen, wenn sie in demütiger Reue ihre Sünden bekennen und um Gnade flehen.

Ihre Werke sind im Himmel aufgezeichnet, weil niemand außer Gott sie bemerkt. Sie beten anhaltend um göttlichen Beistand, denn sie wissen mit absoluter Sicherheit, dass Gott den Demütigen gnädig ist und denjenigen Kraft schenkt, die auf Christus vertrauen.

Und am Tag des Gerichts werden diese nicht unter denjenigen zu finden sein, die sagen: „Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder ohne Kleidung oder krank oder gefangen gesehen und haben dir nicht gedient? Haben wir nicht tausende von Euro nach Uganda geschickt, um die Armen zu ernähren? Haben wir nicht ein „Hilfe für Afrika” Komitee organisiert und tausende von Broschüren an tausende Adressen verschickt und um Spenden gebeten? Haben wir unsere Hände nicht den Tauben aufgelegt und sie geheilt—und das im öffentlichen Fernsehen?” Aber die Antwort des Herrn ist: „Geht hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist! Was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr mir auch nicht getan!”

Aber da sind noch andere, die dem auf dem großen, weißen Thron sagen: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig, und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu dir gekommen? Wir können uns nicht daran erinnern eines dieser Dinge getan zu haben, denn wir sind große Sünder, die nichts verdienen.” Zu diesen wird der Herr sagen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und erbt das Reich, das euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder [einem kleinen Kind, dem du mit einem Kuss ein Pflaster auf sein aufgeschürftes Knie klebst und ihm sagst auf den Herrn zu schauen; einem körperbehinderten Heiligen in deiner Gemeinde, dem du einen Kirschkuchen gebacken hast], getan habt, das habt ihr mir getan!” Lies Matthäus 25,31-46.  Prof. Hanko

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