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CR News – Oktober 2009 • Band XII, Ausgabe 18

Ein Leib belebt von einem Geist (3)

Die „eine Taufe” in Epheser 4,5 ist die echte, innere, geistliche Taufe: „Denn wir sind ja alle durch einen Geist in einen Leib hinein getauft worden, ob wir Juden sind oder Griechen, Knechte oder Freie, und wir sind alle getränkt worden zu einem Geist.” (1.Kor. 12,13). Dies macht uns zu lebendigen Gliedern des „einen Leibes” der Gemeinde und befähigt uns den „einen Glauben” zu glauben und uns unserem „einzigen Herrn” zu unterwerfen (Eph. 4,4-5).

Einige irren mit Lehren von zwei (oder mehr) inneren, geistlichen Taufen wie zum Beispiel Pfingstler oder Vertreter des zweiten Segens. Sie glauben, dass alle Christen durch den Geist in Christus hineingetauft sind (Wiedergeburt), allerdings nur einige Christen von Christus in den Geist hineingetauft sind (zweiter Segen). Per Definition ist das nicht nur falsch, sondern auch schismatisch, denn es gibt nur „eine Taufe”. Aus diesem Grund darf eine biblische und reformierte Gemeinde Pfingstlern und Charismatikern die Mitgliedschaft nicht erlauben, denn ihre Irrlehre stiftet notwendigerweise Spaltungen.

Auch Irrtümer bezüglich der Wassertaufe sind vorhanden. Der Anabaptismus weist die Taufe von Kindern gläubiger Eltern zurück, obwohl die Bibel solche als „heilig” (1.Kor. 7,14), Teilhaber des Bundes und Einwohner des Himmelreichs bezeichnet. Die Kirchen, die Peadobaptisten und Credobaptisten als Mitglieder zulassen können nicht wahrhaft geeint sein, denn sie vertreten zwei Ansichten über die (Wasser) Taufe und daher zwei Ansichten über das Wesen der Gemeinde und die Mitgliedschaft in der Gemeinde. Den schriftgemäßen, reformierten Glauben kennzeichnet, dass es nur eine geistliche Taufe von Gläubigen und ihren Nachkommen gibt, dies wird in einer Wassertaufe besiegelt und zum Ausdruck gebracht (Heidelberger Katechismus, F. & A. 74).

Der „ein[e] Gott und Vater aller” (Eph. 4,6) ist der dreieinige Gott. Das „aller” bezieht sich nicht auf absolut jeden einzelnen Menschen, sondern auf alle Heiligen des „einen Leibes” der Gemeinde. Dass der dreieinige Gott „über allen” steht bedeutet, er steht über dem Leib. Dass er „durch alle” ist bedeutet, er durchdringt die Gemeinde. Dass er „in euch allen” ist bedeutet, er ist in allen Zugehörigen zu Christus durch seinen ihnen innewohnenden Geist präsent. Epheser 4,6 ist das Ziel und der Höhepunkt der sieben „ein” und „einer” aus Epheser 4,4-6. Mit Gott, mit ihm vom Geist erfüllt zu sein (!), dies ist das Privileg und der Zweck der Gemeinde als der Leib Jesu Christi!

Welch starke Betonung von Einheit in der Gemeinde in Epheser 4,4-6 doch zum Ausdruck kommt: „ein Leib”, „ein Geist”, „eine Hoffnung”, „ein Herr”, „ein Glaube”, „eine Taufe” und „ein Gott und Vater aller”. Was fehlt in dieser Liste der sieben „ein”? Ein Papst! Der Katholizismus betrachtet dies als notwendig für die Einheit der Gemeinde, dennoch wird hier in Epheser vier, der Stelle mit der größten Betonung von Einheit in dem Brief, dessen Thema die Gemeinde als Leib Christi ist, kein römisch katholischer Pontifex erwähnt. Die wahre Einheit einer Gemeinde lässt sich dort finden, wo der „ein[e] Leib” durch „eine Taufe” von „ein[em] Geist” belebt wird und so „eine Hoffnung” und „ein[en] Glauben” in „ein[em] Herr[n]” zur Ehre des „ein[en] Gott[es] und Vater[s]” gemäß der Bibel besitzt. Das ist nicht die Einheit, an der der Ökumenische Rat der Kirchen interessiert ist. Rev. Stewart


Die Stellung der Kinder im Bund (1)

Frage: „Sind Kinder im Gnadenbund auch bezüglich der Taufe inbegriffen oder nur die erwählten Mitglieder nach der Bekehrung? Mit wem wurde der Bund der Werke geschlossen? Der sichtbaren oder nicht sichtbaren Gemeinde? Wie hängt das alles zusammen?

Diese Frage eines Bruders aus Australien besteht in Wirklichkeit aus zwei Fragen: die eine betrifft die Stellung, die Kinder im Bund einnehmen; die andere hat mit dem Bund der Werke zu tun. Obwohl sie zusammenhängen, werden wir sie in zwei verschiedenen Artikeln gesonderten behandeln.

Der Fragende liefert uns zwei Optionen: entweder werden Kinder mit der Taufe in den Bund eingeschlossen oder sie werden mit der Bekehrung Mitglieder im Bund. Keine der beiden Optionen ist korrekt. Die Schrift und unsere reformierten Bekenntnisse lehren, dass Kinder entweder in frühester Kindheit (vor der Taufe) in den Bund mit eingeschlossen werden oder wenn ihre Eltern wiedergeboren werden und zum Glauben an Christus kommen. Die Ausnahme ist, dass Erwachsene während Missionseinsätzen durch Glauben, der durch den Geist und das Mittel der Predigt des Evangeliums gewirkt wird, in den Bund aufgenommen werden. Das sind jedoch Erwachsene, die im Laufe ihrer vorherigen Generationen nicht zum Bund gehörten.

Die Kinder Gläubiger, die in der Linie des Bundes geboren wurden, gehören ab dem Moment ihrer Geburt oder sogar noch vor ihrer Geburt zum Bund. Wenn Eltern auf dem Missionsfeld bekehrt werden, sind ihre Kinder ebenfalls gerettet. Paulus sagt dem Kerkermeister in Philippi, aufgrund seiner Buße und seines Glaubens an Christus würden sowohl er als auch sein Haus gerettet (Apg. 16,31). Petrus sagt den bekehrten Juden an Pfingsten: „Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.” (Apg. 2,39).

Es existieren viele Diskussionen bezüglich dieser Frage. Baptisten zum Beispiel lehnen die Kindertaufe ab, weil sie an der Taufe Gläubiger festhalten und dass nur diejenigen, die ihren Glauben an Christus bekennen getauft werden sollen. Aber viele meinen, auch in reformierten Kreisen, dass, obwohl sie Kinder taufen, diese getauften Kinder nicht wirklich zum Bund gehören bis sie an Christus glauben und ein Leben im Gehorsam an Gott leben.

Beide sowohl Baptisten als auch Reformierte, die bestreiten, dass Kinder zum Bund gehören teilen eine Sichtweise, die den Bund an Bedingungen knüpft. Der Bund wird als ein Abkommen zwischen Gott und den Menschen mit verschiedenen Versprechen, Drohungen und Bedingungen betrachtet. Der Bund kann nur zum Tragen kommen, wenn der Mensch verschiedene Bedingungen erfüllt. Augenscheinlich können Babys und Kinder Bedingungen nicht erfüllen.

Aber ein konditionaler Bund ist der Tod der souveränen Gnade. Wenn Gnade souverän ist, vermag Gott sowohl Babys als auch Erwachsene zu retten. Welche Einwände können schon gegen die souveräne Macht Gottes erhoben werden? Wenn der Bund nicht konditional ist (und er ist es nicht), dann bringt alleine Gott in den Bund der Erlösung wen er will.

In der Schrift lesen wir von Babys (sogar ungeborenen), die in Gottes Bund aufgenommen wurden. Gott erwählte Jeremia als seinen Propheten und rettete und heiligte ihn vor seiner Geburt: „Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt!” (Jer. 1,5).

Als Maria, die Mutter unseres Herrn, in Elisabeths Haus kam, um ihr von der Nachricht des Engels Gabriel zu berichten, wusste sie nicht, dass sie mit Christus schwanger war, auch Elisabeth wusste das nicht. Aber Elisabeth war schwanger mit Johannes dem Täufer und Johannes Aufgabe war es, Christus Kommen anzukündigen. Er begann mit dieser Arbeit schon als er im Mutterleib hüpfte und damit ankündigte, dass Elisabeth und Maria sich in der Gegenwart des verheißenen Messias befanden (Lukas 1,41-45). Uns wird gesagt, dass Johannes „vor Freude” im Leib seiner Mutter hüpfte, eine Frucht des Geistes (Lukas 1,44; Gal 5,22) — ein klares Anzeichen dafür, dass Johannes vor seiner Geburt wiedergeboren war.

Als Mütter aus Israel ihre Kinder zu Jesus brachten, um sie segnen zu lassen und sogar darauf beharrten, als die Jünger versuchten sie davon abzuhalten, bestand Jesus darauf, dass es den Müttern erlaubt sei dies zu tun: „Laßt die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Reich der Himmel!” (Matt. 19,14). Aus dieser und den Parallelstellen in Markus 10,13-16 und Lukas 18,15-17 wird klar, dass unter diesen Kindern kleine Babys waren, Kleinkinder auf den Armen ihrer Mütter. Nichtsdestotrotz sind auch sie im Himmelreich.

Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ist Jehova der Gott der Gläubigen und ihrer Nachkommen. Er errichtet seinen Bund mit den Kindern von Gläubigen wie auch mit ihren Eltern (1.Mose 17,7). Unsere Kinder haben Gott zu ihrem Gott.

Die Taufe bringt Kinder nicht in den Bund; Kinder werden getauft, weil sie schon im Bund mit eingeschlossen sind. Die Taufe ist ein Zeichen und ein Siegel, an Kindern Gläubiger zum Zeichen dazu ausgeführt, dass Gott Gläubige und ihre Nachkommen rettet. Es ist ein Zeichen und Siegel Gottes gnadenreichen Handelns in den Generationen Gläubiger.

Ein Problem bleibt aber noch, auf das sich der Fragende bezieht: Sind alle Kinder von Gläubigen gerettet? Das ist die Frage, die zwangsläufig aufkommt, wenn die Wahrheit des Bundes Gottes erklärt wird wie die Bibel sie lehrt.

Die eindeutige Antwort auf diese Frage lautet: Nein, nicht alle Kinder, die getauft werden sind errettet. Dies traf auf die Kinder Abrahams und Isaaks zu. Dies traf auch auf die Nation Israel im Laufe seiner Geschichte zu, wie wir alle wissen.

Das trifft auch auf das Neue Testament zu. Gott rettet auf keinen Fall alle unsere Kinder — um es sehr persönlich auszudrücken.

Die Schrift erklärt in Römer 9,6-13, dass dies ein Grundsatz Gottes ist. Obwohl beide, Jakob und Esau, gläubige Eltern hatten und Esau sogar der Ältere war, sagte Gott deren Mutter Rebekka, dass „der Ältere [sprich Esau] […] dem Jüngeren [sprich Jakob] dienen” wird (1.Mose 25,23). Dies wird in der Schrift selbst als ein Lieben Jakobs und ein Hassen Esaus von Seiten Gottes interpretiert (Mal. 1,2-3; Röm. 9,12-13). So war es durch die Geschichte der Nation hindurch. Die gottlosen Israeliten, geboren in der Linie des Bundes, waren ein ständiger Dorn im Fleisch des wahren Israel und führten die Nation auf die Irrwege des Götzendienstes.

So ist es auch heute. Gott sagt uns durch Paulus, dass es niemals seine Intention gewesen war, alle Getauften zu retten, weder im alttestamentlichen Israel noch in allen Generationen von Gläubigen: „Denn nicht alle, die von Israel abstammen, sind Israel” (Röm. 9,6).

Wodurch wird bestimmt, welche Kinder von Gläubigen errettet sind und welche nicht? Paulus macht in Römer 9 sehr deutlich, dass dies nicht im Unterschied zwischen denen liegt, die bestimmte Bedingungen des Bundes erfüllen und denen, die sie nicht erfüllen. Der Unterschied liegt auch nicht darin, dass einige die Verheißungen des Bundes im Glauben akzeptieren und im Gehorsam wandeln. Der einzig bestimmende Faktor ist Gottes souveräner Beschluss von Erwählung und Verwerfung (Röm. 9,11-18). Dieser Beschluss trennt nicht nur die Gemeinde von der Welt; er trennt auch die erwählten Kinder im Bund von den verworfenen Nachkommen, die im Kreis des Bundes geboren werden.

Heutzutage hören die Leute das nicht gerne und sie versuchen diese klare Lehre der Schrift zu umgehen, indem sie sich in ausgefeiltem, theologischem Herauswinden und Harausschlängeln versuchen. Nichtsdestotrotz ist es diese Wahrheit, die in vielen Stellen der Schrift und nicht nur in Römer 9 dargelegt wird, die einschneidend die absolute Souveränität Gottes in all seinen Werken, inklusive der Erlösung seiner Gemeinde, ausdrückt. In der Tat ist es schmerzhaft für gläubige Eltern, wenn ihre eigenen Kinder in die Irre gehen (ich kann mir nichts Schmerzhafteres vorstellen), aber das Volk Gottes beugt sich seinem Willen in demütiger Unterordnung und dankt ihm demütig wenn er auch nur eins ihrer Kinder rettet und vielleicht sogar mehr; denn nicht einmal dies haben sie verdient.

Aber da gibt es noch eine andere Frage, die beantwortet werden muss. Wenn wir aus der Schrift wissen, dass nicht alle Kinder von Gläubigen gerettet werden, warum müssen wir sie trotzdem alle taufen? Diese Frage wird zwangsläufig von Baptisten gestellt und wird von vielen als der letzte Nagel auf den Sargdeckel der reformierten Sichtweise angesehen. Baptisten rühmen sich damit, dass sie nur Gläubige taufen, denn nur Gläubige gehören zum Bund Gottes.

Also, abgesehen von allem anderen, ist dieser Anspruch seitens der Baptisten nicht einmal wahr. Sie mögen mit der Taufe warten bis eine Person ihren Glauben bekennt, doch viele, die ihr Glaubensbekenntnis ablegen zeigen in ihrem Leben, dass sie letztlich keine wahren Kinder des Bundes sind. Sie geraten auf Irrwege; sie verlassen ihre Gemeinde; sie leben ein gottloses Leben; sie tun nie Buße — obwohl sie einmal sogar ihren Glauben bezeugten und getauft wurden. Der Standpunkt der Baptisten ist also überhaupt keine Garantie dafür, dass nur Gläubige getauft werden.

Auch die Ansicht einiger in Bezug auf Taufe, dass sie bedeutet alle getauften Kinder gehörten zum Bund, aber dass der Bund andererseits auch konditional sei und dessen Verwirklichung abhängig von der Erfüllung bestimmter Bedingungen durch den Menschen. Diese Sichtweise, von einigen in reformierten Kreisen gelehrt, wird von der Federal Vision ins Extreme getrieben. Diejenigen, die zur Position der Federal Vision stehen behaupten nicht nur, dass alle Getauften wirklich zum Bund gehören, sondern dass sie wiedergeboren und durch Christus die Erlösung empfangen haben. Doch ob diese in ihrer Erlösung bewahrt werden und am Ende in den Himmel kommen, ist eine ganz andere Sache. Sie können ihre Erlösung sehr wohl durch ihr Versagen verlieren, nicht alle Bedingungen des Bundes zu erfüllen und letztlich doch verloren gehen. Dies ist schädliche arminianische Theologie, schuldig darin alle fünf Punkte des Calvinismus zu leugnen und die große, überragende Wahrheit von Gottes absoluter Souveränität zu korrumpieren. Wir dürfen davon nichts annehmen. Nur erwählte Gläubige und ihre Kinder gehören zum Bund der Gnade. Sie sind souverän und allein durch Gnade in den Bund gebracht worden und werden in ihm bewahrt.

Aber wir haben noch nicht die Frage beantwortet: Warum sollen alle Kinder von Gläubigen getauft werden? Warum ordnete Gott die Taufe aller Kinder von Gläubigen an? Diese Fragen bringen uns zurück zu der Frage: Warum ordnete Gott an, dass alle Kinder von Gläubigen als ein Siegel und Zeichen des Bundes beschnitten werden sollten? Wir heben uns diese Frage für den nächsten CR-News Artikel auf. Prof. Hanko

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