von Herman Hoeksema
Für jemanden, der mit der Schrift vertraut ist, liegt die Bedeutung des Themas dieser Broschüre („Das Evangelium”) auf der Hand. Das Thema selbst ist von größter Wichtigkeit, daneben aber auch die Tatsache, dass es immer wieder falsche Auffassungen davon gab und gibt, was das Evangelium ist und wie es verkündigt werden sollte. Hier nur einige wenige Schriftstellen als Beleg für die Bedeutung dieses Themas: Sehr häufig spricht die Schrift vom Evangelium, sei es nun direkt oder indirekt. Sie bezeichnet es als „Evangelium Gottes” (Römer 1,1; 2. Korinther 11,7; 1. Thessalonicher 2,8-9; 1. Petrus 4,17). Es ist Gottes Evangelium, nicht unseres. Er erdachte es, Er verwirklichte es und Er verkündigt es. Wenn wir also das Evangelium verkündigen, muss klar sein, dass die alleinige Informationsquelle bezüglich des Wesens, des Inhalts und der Verkündigung des Evangeliums nur Gott bzw. Sein Wort sein kann.
Der Inhalt des Evangeliums wird in Römer 1,3.9 und Markus 1,1 deutlich. Dort wird es „das Evangelium von seinem Sohn” genannt. Im Evangelium sagt Gott also etwas über Seinen eingeborenen Sohn aus. Entsprechend sollten wir darauf bedacht sein, das Bild des Gottessohnes in unserem Vortrag des Evangeliums nicht zu verfälschen. Es wird auch „das Evangelium von Christus” genannt (Römer 15,19; 1. Korinther 9,12; 2. Korinther 2,12; 9,13; 10,14; Galater 1,17). Weiter wird es als „das Evangelium der Herrlichkeit des glückseligen Gottes” (1. Timotheus 1,11) bezeichnet und unsere Darstellung davon darf diesen Glanz keinesfalls trüben. Das helle Licht des Evangeliums kommt von der Herrlichkeit Christi (2. Korinther 4,4) und stellt diese dar. Es ist auch „das Evangelium vom Reich” (Matthäus 4,23; 9,35; 24,14), das hinsichtlich seines Wesens, Herkunft, Verwirklichung und Zukunft korrekt dargestellt werden muss, wann immer das Evangelium gepredigt wird. Ferner wird das Evangelium bezeichnet als „das Evangelium der Gnade Gottes”, „das Evangelium eurer Errettung” oder auch als „das Evangelium des Friedens” (Apostelgeschichte 20,24; Epheser 1,13; 6,15). Diese Bezeichnungen machen uns deutlich, dass wir es hier mit etwas göttlichem und äußerst kostbarem zu tun haben, etwas, dass von seiner Herkunft und von seinem Inhalt her über alle Maßen erhabenen ist. Entsprechend leicht nimmt es Schaden, wenn es falsch gehandhabt wird. Es obliegt der Gemeinde Jesu Christi, gemäß der Weisung ihres Herrn, dieses Evangelium jeder Kreatur zu verkündigen, dieses Evangelium Gottes, Seines Sohnes, von Christus, des Reiches, der Gnade, der Errettung, des Friedens, der Herrlichkeit Gottes und Christi. In allen Zeiten und insbesondere in unserer Zeit treten immer wieder selbst ernannte Prediger auf, die bei ihrer Verkündigung des Evangeliums eher an Fischverkäufer auf einem Markt erinnern, die lauthals ihr neuestes Sonderangebot anpreisen. Die Bedeutung dieses Themas ist also offensichtlich.
Ich werde den weiteren Vortrag wie folgt gliedern:
Das Evangelium
I. Sein Wesen
II. Sein Inhalt
III. Seine Erfüllung in der Geschichte
IV. Die rechte Verkündigung
I. Sein Wesen
Die Schrift verwendet häufig zwei Begriffe, deren Bedeutung sich ebenso ähnelt wie ihre Aussprache im griechischen Grundtext. Es handelt sich um die Begriffe epangelia und euangelion, die mit „Verheißung” bzw. „Evangelium” übersetzt werden. Sie sind für uns gedanklich eng verbunden, und auch in den Bekenntnissen ist oft von der „Verheißung des Evangeliums” die Rede. So wird betont, dass das Evangelium eine Verheißung beinhaltet.
Diese enge Verbindung zwischen Verheißung und Evangelium wird noch offenkundiger und klarer werden, wenn wir uns der Schrift zuwenden und dort entdecken, dass das Evangelium im wesentlichen das Evangelium der Verheißung ist. Das finden wir in Galater 3,8 und Apostelgeschichte 13,32. In Galater 3,8 wird es wie folgt ausgedrückt: „Da es nun die Schrift voraussah, dass Gott die Heiden aus Glauben rechtfertigen würde, hat sie dem Abraham im voraus das Evangelium verkündigt: ‘In dir sollen alle Völker gesegnet werden'”(Galater 3,8) Die Verheißung ist hier: „In dir sollen alle Völker gesegnet werden”.
Nach dieser Schriftstelle wurde Abraham das Evangelium dadurch verkündet, dass ihm die Verheißung gegeben wurde. Das Evangelium und die Verheißung sind daher insofern identisch, als dass die Verheißung an Abraham durch die Schrift die Verkündigung des Evangeliums ist. In Apostelgeschichte 13,32 lesen wir: „Und wir verkündigen euch das Evangelium (euangelidzometha), dass Gott die den Vätern zuteil gewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte” Es wird deutlich, dass die Verheißung an die Väter, die an uns, den Kindern, verwirklicht wurde, die gleiche ist wie in Galater 3. In beiden der genannten Schriftstellen spricht der Apostel davon, dass die Verheißung darin besteht, das Evangelium zu verkündigen. Das Evangelium ist demnach das Evangelium der Verheißung. Auf diese Verheißung wollen wir unser Augenmerk richten, um anhand der Aussagen der Schrift das Evangelium zu erklären.
Die Bibel spricht oft von der Verheißung, wenn es jedoch um die vielfältigen Segnungen der Verheißung geht, wird auch von Verheißungen gesprochen. Doch häufiger ist nur von Verheißung die Rede um deren Einheit und Identität zu betonen. In jedem Fall aber wird immer auf dieselbe Verheißung Bezug genommen, die Abel, Enoch, Noah, Abraham, Isaak und Jakob gegeben wurde. Das elfte Kapitel des Hebräerbriefes berichtet von den Heiligen des Alten Testaments, von ihrem Leben, ihrem Tod oder ihrer Entrückung. Dann heißt es in Vers 13: „Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden” Es wird sodann auf das Leben und den Glaubenskampf vieler weiterer Heiliger eingegangen, bis es in Vers 39 heißt: „Und diese alle, obgleich sie durch den Glauben ein gutes Zeugnis empfingen, haben das Verheißene nicht erlangt”
Es wird aus diesen Schriftstellen deutlich, dass es zu Zeiten des Alten Testaments eine Verheißung gab, die den Heiligen gegeben wurde. Sie hatten sie freudig angenommen und geglaubt, sie lebten und starben für sie und sie waren willens, für sie Fremdlinge auf Erden zu sein. Sie ertrugen für diese Verheißung Hunger, Exil, Gefängnis, Grausamkeit, Spott und Geißel. Sie wurden mit dem Schwert erschlagen und zersägt, sie mussten in Schafspelzen und Ziegenfellen umherziehen und erlitten Mangel, Bedrückung und Misshandlung. Dieser große Glauben, dieses Durchhaltevermögen und die Schwere all dieses Leids spiegeln die Schönheit und den Reichtum der Verheißung wieder, die diese Heiligen besaßen und deren zukünftige Erfüllung sie vor Augen hatten. Galater 3 ist ein klassisches Kapitel, wenn es um die Verheißung geht. Es betont, dass die Verheißung Abraham und seinem Samen gegeben wurde und dass es sich bei diesem Samen um niemand anderes als Christus handelt (Vers 16). Es wird deutlich, dass Christus, der Same, der die Erfüllung der Verheißung ist, gleichzeitig auch der Hauptempfänger der Verheißung ist. Das Gesetz, das 430 Jahre nach der Verheißung an Abraham gegeben wurde, kann die Verheißung nicht ungültig machen (Vers 17). Das Erbe wurde Abraham von Gott durch Verheißung geschenkt (Vers 18). Wenn wir also Christus angehören, so sind wir Abrahams Same und nach der Verheißung Erben (Vers 29).
Was den Inhalt dieser Verheißung angeht, so spricht die Schrift von der Verheißung des „Heiligen Geistes”, der Christus und denen, die an Ihn glauben, gegeben ist (Apostelgeschichte 2,23 bzw. Galater 3,14). Weiter werden genannt die „Verheißung des Lebens” (1. Timotheus 4,8; 2. Timotheus 1,1), die „Verheißung des ewigen Lebens” (1. Johannes 2,25), die „Verheißung der Wiederkunft” (2. Petrus 3,4), die „Verheißung zum Eingang in seine Ruhe” (Hebräer 4,1), die „Verheißung, Erbe der Welt zu sein” (Römer 4,13) sowie die „Verheißung für Israel, Jesus als Retter zu erwecken” (Apostelgeschichte 13,23). Die Schrift kennt auch den „Geist Heiligen der Verheißung” (Epheser 1,13) und die „Kinder der Verheißung”. Letzteres sind diejenigen, die als Begünstigte der Verheißung geboren werden, durch die Kraft der Verheißung und entsprechend der Verheißung (Römer 9,8). Auf ihnen liegt die Verheißung, sie sind Erben und Miterben der Verheißung (Hebräer 6,17; 11,9 etc.). Die Verheißung gilt nicht jedermann. Zu Beginn des Zeitalters des Neuen Testaments heißt es: „Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.” (Apostelgeschichte 2,39).
Es ist wichtig, sich über das Wesen einer Verheißung im Klaren zu sein. Sie ist nämlich keineswegs dasselbe wie ein Angebot. Bei einem Angebot bringt eine Person ihren Willen zum Ausdruck, etwas für jemandem zu tun oder jemandem etwas zu geben. Damit das Angebot aber verwirklicht werden kann, bedarf es der Einwilligung der zweiten Person. Bei einer Verheißung1 ist das anders: Hierbei handelt es sich um eine schriftliche oder mündliche Erklärung, die die erklärende Person verpflichtet, etwas ganz bestimmtes zu tun oder der zweiten Person etwas ganz bestimmtes zu geben. Diese Verpflichtung existiert völlig unabhängig von der Mitwirkung der zweiten Person. Eine Verheißung ist also eine Erklärung, in der sich jemand verpflichtet, für eine bestimmte Person etwas ganz bestimmtes zu tun oder ihr etwas ganz bestimmtes zu geben.
Was die Erfüllung der Verheißung in der Schrift so sicher macht, ist die Tatsache, dass es Gott ist, der die Verheißung gibt. Gott hat sich die Verheißung erdacht und Er ist es auch, der sie verwirklicht. Er spricht die Verheißung aus und verpflichtet sich damit selbst. Hieraus ergibt sich zum einen, dass die Verwirklichung der Verheißung nicht von irgend etwas abhängig sein kann. Denn Gott ist Gott; Er ist nicht auf die Mitwirkung von irgend jemandem sonst angewiesen. Zum zweiten ergibt sich hieraus, dass die Verheißung auf ewig Bestand hat, denn bei Gott ist kein Wandel. Sein Wesen ändert sich nicht. Er wird die Verheißung verwirklichen. Denn wenn Er sich verpflichtet, etwas zu tun oder jemandem etwas zu geben, ist Er bei sich selbst und all seinen göttlichen Eigenschaften dazu verpflichtet. Er kann sich nicht selbst verleugnen.
Eine Verheißung muss also immer zwingend an eine ganz bestimmte Person gerichtet sein. Dagegen kann sich ein Angebot, dass von der Einwilligung der zweiten Person abhängig ist, auch an die Allgemeinheit richten. Eine Verheißung, die den Erklärenden verpflichtet und die in jedem Fall verwirklicht wird, benötigt jedoch eine zuvor festgelegte, zweite Person. Und diese Festlegung wird in der Schrift getroffen. Die Verheißung ist Christus gegeben, und durch Ihn dem Samen Abrahams, den Kindern der Verheißung. Denjenigen, die Erben und Miterben der Verheißung genannt werden. Dass dies das Wesen der Verheißung ist, wird durch die Schrift klar bezeugt. So lesen wir in Hebräer 6,13-14.17: „Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei sich selbst und sprach: ‘Wahrlich, ich will dich reichlich segnen und mächtig mehren!’ […] Darum hat Gott, als er den Erben der Verheißung in noch stärkerem Maße beweisen wollte, wie unabänderlich sein Ratschluß ist, sich mit einem Eid verbürgt”. Die Erben der Verheißung können sich der Verwirklichung der Verheißung sicher sein, denn sie gründet sich im unveränderlichen Ratschluss des Höchsten!
Das Wesen des Evangeliums ist die Frohe Botschaft von dieser Verheißung Gottes. Das Wort euangelion bedeutet „erfreuliche Neuigkeit” oder eben Frohe Botschaft. Es handelt sich aus zwei Gründen um eine Frohe Botschaft: Zum einen wegen des Elends, das die Erben der Verheißung ertragen müssen. Sie sind in der Welt und in dieser Welt sind sie Sünde und Verderbnis, Leiden und Tod ausgeliefert. Sie erfahren Kummer und Leid, Drangsal und Folter, Elend und Jammer. Die Verheißung verspricht die Erlösung aus dieser Not. Zum zweiten ist das Evangelium aufgrund der unvorstellbaren Reichtümer des verheißenen Erbes eine Frohe Botschaft. Denn die Verheißung bedeutet nicht, dass die Erben dadurch von Sünde und Tod befreit werden, dass sie in einen Zustand vor Sünde und Tod versetzt werden. Vielmehr schenkt die Verheißung eine Zuversicht in Gottes rettendes Handeln, die es ohne die Verheißung nie gegeben hätte.
Es leuchtet ein, dass die Frohe Botschaft bezüglich der Verheißung nur von demjenigen verkündigt werden kann, der sie auch erdachte: Gott. Gott verkündigt das Evangelium und Er predigt es auch. Das Evangelium spricht von Dingen, die kein Auge je gesehen und kein Ohr jemals gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen sind. Deshalb kann das Evangelium nur durch Offenbarung vermittelt werden. Diese Offenbarung Gottes, diese gottgewirkte Verkündigung des Evangeliums wird jedoch durch Menschen bewirkt. Daher kann jeder, der das Evangelium verkündigt, mit Vollmacht erklären, dass er im Namen Gottes die Frohe Botschaft von der Verheißung verkündigt. Er kann von ihrer sicheren Erfüllung sprechen, von ihren reichhaltigen Segnungen und von ihrer fortschreitenden Verwirklichung im Laufe der Geschichte. Während der gesamten Menschheitsgeschichte hat es Erben der Verheißung gegeben. Sie kennen die Verheißung. Sie erwarten sie und hoffen auf ihre baldige Verwirklichung. Sie fragen nach ihrem Inhalt und danach, wann die Erfüllung stattfinden wird. Und derjenige, der diese Vorfreude und Neugier befriedigen könnte und die Frohe Botschaft über die Verheißung überbringen könnte, predigte das Evangelium.
II. Sein Inhalt
Offenkundig ergibt sich daraus auch der Inhalt des Evangeliums Gottes. Denn wenn das Evangelium die Frohe Botschaft von der Verheißung ist, muss es sich ja inhaltlich auf die Verheißung beziehen. Die Verheißung ist die positive Zusicherung Gottes an den Samen Abrahams – die Erben der Verheißung – dass Er Ihnen ein hohes Gut zu Teil werden lässt und ihnen ein herrliches Erbe geben wird. Wer etwas anderes als die Fülle der Verheißung predigt, predigt nicht das Evangelium sondern leere, menschliche Philosophie. Wer die sichere Erfüllung der Verheißung lediglich als unsicheres und bedingtes Angebot darstellt, verzerrt damit die Verheißung Gottes und die Frohe Botschaft von der Verheißung. Und wer den Eindruck erweckt, dass sich die Verheißung an alle Menschen bzw. an eine unbestimmte Zahl von Menschen richtet, predigt nicht das Evangelium und macht Gott zu einem Lügner. Denn Gott wird diese Verheißung nur und ausschließlich an den Menschen verwirklichen, denen Er dies auch zugesagt hat: Dem Samen Abrahams, den Erben nach seiner souveränen Erwählung.
Der Inhalt der Verheißung ist nach der Schrift Christus und die Fülle der Errettung und Segnungen. Denn die Verheißung besteht darin, dass Gott einen Erlöser aus der Nachkommenschaft Davids hervorgehen ließ, dass dieser Same Davids die Sünden Seines Volkes tragen sollte, dass Gott Ihn von den Toten auferwecken und verherrlichen würde, Ihn auf den Thron Seines Vorfahren David setzen und Ihm die Erde zum Besitz geben würde. Er ist der verheißene Same. Nach der Schrift bedeutet die Verheißung also die Gewissheit der Rechtfertigung, des Friedens mit Gott, der Vergebung, der Sohnschaft, der Erlösung, der Heiligung, des ewigen Lebens, der Herrlichkeit und des unvergänglichen, immer währenden Erbes. Die Verheißung sagt, dass Christus, und alle, die Ihm angehören, Erben der Welt sein werden. Sie werden den neuen Himmel und die neue Erde erben und für immer im Hause Gottes leben.
Die Verheißung beinhaltet daher auch die Gabe des Heiligen Geistes. Für Christus zuerst, dann auch für die, die ihm angehören, so dass durch den Geist alle Segnungen Christi für die Gemeinde verwirklicht werden. Gott hat nicht einfach Abrahams Samen – oder gar allen Menschen – den Segen der Erlösung angeboten, so dass es an ihnen liegt, ihn anzunehmen und damit zu verwirklichen. Wer so etwas vertritt, irrt. Vielmehr ist es so, dass die Gabe des Heiligen Geistes in der Verheißung mit inbegriffen ist. Es ist Gottes Verheißung und sie besagt, dass Gott Seinen Geist auf alles Fleisch ausgießen wird. Durch den Geist bewirkt Er für Sein Volk die Errettung in Christus. Dies geschieht durch die Wiedergeburt, die Berufung, den Glauben, die Rechtfertigung, die Heiligung, das Ausharren und die Verherrlichung. Durch diesen Geist werden sie aus der Dunkelheit in das Licht geführt und bleiben in der Macht Gottes zur Erlösung, die in den letzten Tagen offenbar werden wird. All das ist in der Verheißung enthalten, also in der positiven Zusage Gottes, dass Er all diese Segnungen und Vorteile der Erlösung gewisslich Seinem Volk zu Teil werden lässt.
Diese Verheißung ist gleichzeitig auch der Inhalt des Evangeliums. Es ist das Evangelium Gottes, d.h. das Evangelium, dessen alleiniger Schöpfer Er ist und welches Er verkündigt. Er allein ist fähig, es zu verkündigen, auch wenn es durch Menschen offenbart und gepredigt wird. Vom Inhalt her ist es das Evangelium Seines Sohnes, das Evangelium Christi, so dass in der Verkündigung des Evangeliums Christus allein gepredigt wird. Aus diesem Grund ist es auch das Evangelium der Ehre Gottes, des Höchsten. Denn für, in und durch Christus wird Seine Herrlichkeit offenbart. Es ist auch das Evangelium der Herrlichkeit Christi, denn Gott gab Christus, und allen, die Ihm angehören, Seine eigene Herrlichkeit.
Im Evangelium muss diese Herrlichkeit Gottes durch die Herrlichkeit Christi und die Herrlichkeit der Gemeinde, deren Haupt Er ist, zum Ausdruck kommen. Es ist das Evangelium des Reiches, denn das Reich der Himmel ist in seiner geistlichen und schlussendlichen Verwirklichung die Erfüllung der Verheißung, die mit dem Evangelium verkündigt werden muss. Es ist das Evangelium der Gnade Gottes, denn alles Wirken Gottes im Bezug auf die Verwirklichung der Verheißung ist eine Manifestation Seiner souveränen Gnade. Gott ist souverän was das Konzept der Verheißung angeht, was die Verwirklichung in Christus angeht und auch was die Anwendung der Verheißung auf Sein Volk angeht. Es ist das Evangelium des Friedens, denn in Ihm schenkt der Herr der Himmel Frieden und die Frohe Botschaft. Schließlich ist es für mich als Gläubigen auch das Evangelium der Errettung, denn es beschreibt die Fülle der Errettung von Sünde und Tod zur herrlichen Freiheit eines Kindes Gottes!
Wir haben das Wort Gottes befragt, das allein uns die richtige Antwort auf die Frage nach dem Evangelium liefern kann. Auf der Grundlage des Wortes Gottes kommen wir also zu dem Schluss, dass das Evangelium die Frohe Botschaft von der Verheißung unserer Errettung ist. Es ist die sichere Zusage Gottes, uns gewisslich von aller Sünde und Schuld, von Verderbnis und Tod zu befreien. Wir können uns mit unserem beschränkten Verstand kaum vorstellen, dass Er uns in die höchstmögliche Glückseligkeit Seines himmlischen Reiches und Seines Bundes versetzen will. Das Evangelium besagt also: (1.) Gott hat die Fülle der Erlösung in und durch Christus, durch seine Erniedrigung und Erhöhung objektiv verwirklicht. (2.) Gott verwirklicht subjektiv all die Segnungen Seines Erlösungswerks durch das Wirken des Geistes der Verheißung. (3.) Gott verwirklicht Sein Werk der Erlösung bei wem Er es will, auf dass der- oder diejenige an Christus glaubt. All jene gehören zu Seinem Volk, zu den Erwählten, den Demütigen und Zerbrochenen, den Mühseligen und Beladenen, zu jenen die in Zion trauern.
III. Seine Erfüllung in der Geschichte
Bezüglich der Erfüllung des Evangeliums der Verheißung in der Geschichte müssen wir erkennen, dass zwei Dinge parallel verlaufen. (1.) Gott verwirklicht den Inhalt der Verheißung historisch, Schritt für Schritt. (2.) Während die Verheißung verwirklicht wird und sich ihrer Erfüllung nähert, spricht Er von der Verheißung, verkündigt das Evangelium und enthüllt Seinem Volk Sein Erlösungswerk. Er erläutert Seinem Volk also Schritt für Schritt das Erlösungswerk und offenbart ihm gleichzeitig, dass es das Erbe schließlich am Tag der Erfüllung der Verheißung erhalten wird.
Nachdem wir uns das klargemacht haben, sehen wir uns zunächst das Evangelium im Alten Testament an. Im ersten Paradies gab es zweifelsohne ein Bild der Verheißung, ein irdisches Bild der himmlischen Dinge, die Gott Seinem Volk in Jesus Christus bereiten würde. Denn dort wohnte Gott mitten unter den Menschen. Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; und doch ist er ein Bild des zweiten Menschen. Das Paradies ist ein Bild für die unmittelbare Gegenwart Gottes unter den Menschen und der Baum des Lebens ist ein Bild des ewigen Baum des Lebens in der neuen Schöpfung. Die Sonne schien an diesem frühen Morgen der Schöpfung hell und mit irdischer Schönheit. Doch dann ging sie unter und die ersten Dinge gehörten schon der Vergangenheit an. Die Nacht der Sünde und des Todes brach über die Welt herein. Der erste Mensch Adam bleib dem Bund mit Gott nicht treu. Er fiel in den tiefen Abgrund aus Sünde und Schuld, aus dem er selbst nie wieder herauskommen konnte.
In seinen Lenden waren die Erwählten. Diese Erwählten, die Gemeinde Christi, zog er mit sich in seinem Fall. Doch Gott hatte andere Pläne mit Seinem Volk, die nur durch die Nacht der Sünde und des Todes realisiert werden konnten. Er setzte Feindschaft zwischen den Menschen und die Nachkommen der Schlange und begründete so seinen ewigen Bund. Und als er ihn begründete verkündigte Er ihn auch sofort Seinem Volk in der Mutter aller Verheißungen: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.”
Von da an mussten die Kinder der Verheißung in der Finsternis wandeln. Doch in dieser Finsternis leuchtete ihnen der Lichtschein der Verheißung. Durch dieses Licht lebten sie in der Hoffnung und sehnten sich nach der Erfüllung der Verheißung. Im Lichte dieser Verheißung und in dieser Hoffnung brachten sie Kinder zur Welt und freuten sich auf den verheißenen Samen. Im Lichte dieser Verheißung und in der Stärke dieser Hoffnung, die die Grundlage ihres Lebens war, stellten sie sich dem Kampf. Sie verdammten all das was von der Welt war und bekannten, dass sie Fremdlinge auf dieser Erde waren. Sie suchten nach der Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Oft sah es bezüglich der Verwirklichung der Verheißung und für die Erben des Königreichs düster aus, sehr düster sogar. Dunkel war es in der Zeit vor der Sintflut und die Gemeinde wurde verfolgt, bis nur noch wenige Mitglieder, genau genommen acht an der Zahl, übrig waren. Aber sie hielten fest an der Verheißung und der Sieg war ihrer. In Noah wurde die Gemeinde zum Erben der Welt durch die Gerechtigkeit. Von da an sollte die Erde nicht länger verflucht sein. Die Gnade brach mit ihrem heiligen Licht durch die Dunkelheit von Gottes Zorn und zeichnete den wunderschönen Regenbogen an den Himmel: Die Verheißung, dass Noah und sein Same schließlich den Sieg erringen würden.
Düster sah es auch aus, als sich die Welt um den Turm von Babel versammelte und auch später, als Gott Seinen Freund Abraham aus seiner Heimat weg schickte in ein Land, das er ihm zeigen würde. Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet. Obwohl er, Isaak und Jakob niemals einen Fußbreit des verheißenen Landes besaßen, lebten sie in der Hoffnung und starben mit dem Glauben daran, dass sie das Land Kanaan einst besitzen würden. Und so wird es auch sein. Wir dürfen nicht sagen, dass Abraham und sein Same das Land Kanaan nicht besitzen werden. Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt – in Christus ist das Ja, und in ihm auch das Amen. Man muss jedoch verstehen, dass nicht die Juden Abrahams Same sind, sondern Christus und Sein Volk. Ebenso wenig geht es beim verheißenen Land um ein irdisches Land im Nahen Osten, sondern es ging seit jeher um ein besseres, himmlisches Land.
Düster sah es auch aus, als die Erben der Verheißung im Lande Ägypten von der Auslöschung bedroht waren. Aber sie hatten die Verheißung und Gott offenbarte ihnen, dass Er die Verwirklichung der Verheißung sicherstellen würde. Und Er verwirklichte das Evangelium als er es ihnen verkündigte. Er erlöste sie mit mächtiger Hand, empfing sie in Seinen Bund und gab ihnen das Verheißene Land. Dort zeigte er ihnen die Verheißung in vielen verschiedenen Bildern: Prophet, Priester und König, das Land in all seiner Schönheit, Altar und Opfer, der allgemeine Dienst an heiliger Stätte… In allem was sie sahen, taten und empfingen wurde ihnen das herrliche Evangelium der Verheißung gepredigt.
Mit dieser Verheißung lebten sie hoffnungsvoll als sich die Schatten langsam zurückzogen. Die heilige Stadt war zerstört, der Tempel niedergebrannt und die Erben der Verheißung stöhnten unter der Not in einem fremden Land. Düster war auch die Zeit der babylonischen Gefangennahme, wo es schien, als habe Gott seine Verheißung vergessen. Doch je dunkler die Nacht wurde, desto heller schien das Licht des Evangeliums. Sie verloren nicht die Hoffnung und sahen nach vorn. Sie fragen: Wächter, ist die Nacht bald vorbei? Hast Du Neuigkeiten von der Verheißung? Wann wird der Morgen dämmern? Wann wird die Dämmerung der Verheißung uns von dieser traurigen Nacht erlösen? Und durch die dunkle Nacht hindurch, die nach der Rückkehr aus Babylon noch finsterer wurde, trug sie ihre Hoffnung.
Vor diesem dunklen Hintergrund müssen wir uns die Freude der Hirten vorstellen, wie sie auf den Feldern Bethlehems nachts ihre Herden bewachen. Die Verheißung war in der Dunkelheit nicht erkennbar, und doch lebten diese Hirten in der Hoffnung der Verheißung. Vielleicht haben sie gerade in dieser Stunde Israels Not beklagt und sich gefragt, wann die Verheißung denn nun verwirklicht werden soll. Welch eine Freude war es dann, als kein menschlicher Prophet, sondern ein Bote Gottes ihnen das Evangelium verkündete. Gott sprach zu Zion: „Auf! Erkennet!” Immanuel, der verheißene und lange erwartete Same wurde von einer Jungfrau geboren, aus der Nachkommenschaft Davids, wie er verheißen war. Und Sein Volk muss das wissen! Daher predigt Gott zu ihnen durch Seinen Boten. Er bringt ihnen die Frohe Botschaft der Verheißung, nämlich die, dass die Verheißung nun erfüllt wurde! Er ist Euch geboren!
Dann wurde es nochmals finster, so schwarz wie die tiefste Nacht. Der, von dem sie gehofft hatten, dass er Israel erlösen würde (und dabei eine falsche Vorstellung der Art und Weise dieser Erlösung hatten) starb durch den Zorn Seiner Feinde in der Dunkelheit des blutigen Stammes! Doch Gott verwirklichte die Verheißung. Für unsere Rechtfertigung weckte Er Jesus von den Toten auf, erhob Ihn in die höchsten Himmel und gab Ihm den Platz zu Seiner Rechten. Er gab Ihm den Geist der Verheißung, welchen Er dann auf Seine Gemeinde ausgoss. Und mit Hilfe dieses Geistes der Verheißung verwirklicht Er alle Segnungen der Verheißung für Seine Erwählten! Dabei erklärt Gott Seinem Volk immer auch Sein Gnadenwerk. Er verkündet das Evangelium, die Frohe Botschaft über die Verheißung, die jetzt erfüllt ist und Er verkündet, dass das Reich Gottes nun nahe herbeigekommen ist.
Und selbst jetzt ist die Verheißung noch nicht vollständig erfüllt. Die Erben der Verheißung sind immer noch in der Welt. Noch immer sind sie Wanderer in der Finsternis. Noch immer sind sie Fremdlinge in der Welt und suchen die himmlischen Dinge. Noch immer werden jeden Tag einige von ihnen getötet und Gott müsste sich schämen ihr Gott genannt zu werden, wenn Er ihnen nicht eine Stadt bereitet hätte. Er verkündigt den Erben der Verheißung die Aussicht auf diese Stadt in all ihrer Schönheit und Herrlichkeit zu einer Zeit, in der sie in der Finsternis der gegenwärtigen Nacht wandeln. So können sie selbst in dieser Situation voll Hoffnung sein und ihren Blick auf die Fülle der Verheißung richten, die ihnen vom Gott ihrer Errettung mit einem Eid garantiert wurde. Das Evangelium ist die Frohe Botschaft der Verheißung, die in die himmlische Stadt reicht, die aus den Himmeln hernieder kommen wird.
IV. Die rechte Verkündigung
Allein aus dem bisher gesagten dürfte sich zweifelsfrei ergeben, dass es sich bei der Verkündigung des Evangeliums niemals um ein Angebot zur Errettung handeln kann. Das Evangelium ist die Frohe Botschaft, dass Gott uns Seine Verheißung gibt. Deswegen muss es gepredigt und verkündigt werden, es kann nicht „angeboten” werden. So wird es auch in der Schrift dargestellt: Jesus predigte vom Evangelium des Reiches (Matthäus 4,23; 9,35; 24,14). Paulus verkündigte das Evangelium unter den Heiden (Galater 2,2) und das Evangelium Gottes unter den Thessalonichern (1. Thessalonicher 2,8.9). Er verkündigte das Evangelium Gottes unter viel Kampf (1. Thessalonicher 2,2) und bezeugte das Evangelium der Gnade Gottes (Apostelgeschichte 20,24). Häufig wird auch der Ausdruck „evangelisieren” oder „die Frohe Botschaft verkündigen” für die Verkündigung des Evangeliums Gottes in Christus benutzt (1. Korinther 15,1; 2. Korinther 11,7; Galater 1,11; Offenbarung 14,6). Aber an keiner Stelle der Schrift finden wir die Darstellung, dass das Evangelium „angeboten” wird. Und die Darstellung des Evangeliums als gut gemeintes Erlösungsangebot an alle, die das Evangelium hören, ist zweifellos eine menschliche Erfindung.
Warum das Evangelium kein Angebot sein kann, wurde bereits dargelegt. Eine Verheißung kann nun einmal nicht angeboten werden. Ein Angebot ist ein Antrag, der an Bedingungen geknüpft ist. Die Bedingung wäre hier hier die Zustimmung des Menschen. Eine Verheißung verpflichtet dagegen denjenigen, der die Verheißung formuliert. Und gerade die Verheißung des Evangeliums ist ein Paradebeispiel für eine solch einseitige Verpflichtung. Der erste Grund hierfür ist, dass Gott die Verheißung ausgesprochen hat, und Gott kann nicht lügen. Er ist treu und wird mit absoluter Gewissheit jedes verheißene Wort erfüllen. Der zweite Grund ist, dass das, was verheißen wurde, gar nicht von Menschenhand herbeigeführt werden kann, weder ganz noch teilweise. Wenn das Evangelium die Verkündigung eines an Bedingungen geknüpften Antrages wäre, könnte dieser Antrag niemals angenommen werden. Denn kein Mensch könnte jemals die Bedingungen erfüllen. Niemand kann aus sich selbst heraus der Verheißung glauben, oder aus eigener Kraft den Glauben an Christus bewirken. Niemand kann Buße tun und umkehren, wenn nicht Gott zuerst die Verheißung an ihm erfüllt. Anders ausgedrückt: Die Verheißung Gottes kennt entweder keine Vorbedingungen oder sie kann einfach nicht verwirklicht werden. Der dritte Grund ist, dass die Verheißung nicht an jedermann gerichtet ist, sondern nur an eine ganz bestimmte Gruppe von Empfängern: Der Same Abrahams, diejenigen, die Christus angehören, diejenigen, die in souveräner Gnade zur Erlösung erwählt wurden vor Grundlegung der Welt.
Zum Schluss möchte ich noch folgendes deutlich machen: Wer das Evangelium verkündet, muss bei Seiner Darstellung immer darauf achten, dass wirklich nur die angesprochen werden, an die sich die Verheißung auch tatsächlich richtet. Ein Evangelium, dass sich an jeden richtet, ist bedeutungslos. Es mag die Ungläubigen mit einem beruhigten Gewissen und einer falschen Hoffnung auf Errettung zur Hölle fahren lassen, aber es wird den Erwählten keinen Frieden schenken. Denn eine solche Verkündigung spricht sie nicht als Erben der Verheißung an. Das Evangelium muss dergestalt verkündigt werden, dass die Erben der Verheißung auch wirklich verstehen, dass sie hier angesprochen sind.
Man möge mich jedoch nicht falsch verstehen: Das Evangelium muss trotz der Tatsache, dass es sich nur an manche Menschen richtet, allen Menschen verkündigt werden. Zum einen, weil wir nicht wissen, wer die Erwählten sind. Zum anderen ist es der Wille Gottes, dass auch die Nicht-Erwählten das Evangelium der Errettung durch Glaube und Umkehr hören sollen, und auch die Sünde soll beim Namen genannt werden. Deshalb muss das Evangelium allen Menschen verkündigt werden. Doch in dieser an alle gerichteten Verkündigung müssen die Erben der Verheißung beim Namen genannt werden, so dass sie wissen, dass die Gnade Davids für sie bestimmt ist. Natürlich kann man sie nicht bei ihrem richtigen Namen nennen. Aber bei der Verkündigung des Evangeliums gibt Gott ihnen einen neuen Namen, einen geistlichen Namen. Durch ihn wissen sie, dass die Verheißung ihnen gilt. Objektiv gesehen gehören sie zu den Erwählten. Aber ihr geistlicher Name, der ihnen vom Heiligen Geist der Verheißung ins Herz geschrieben ist, macht sie zu den Mühseligen und Beladenen, zu denen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, zu den Armen im Geiste, zu den Klagenden und zu denen mit einem zerbrochenen und zerschlagenen Herzen. Er macht sie zu denen, die gelernt haben, all ihre Hoffnung und Erwartung nur auf das Blut Jesu Christi zu gründen, ihrem Herrn, der sie geliebt hat, und für ihre Rechtfertigung gestorben und auferstanden ist! Für sie ist die Verheißung Gottes eine unerschütterliche Gewissheit. Sie werden nie enttäuscht werden. Gott wird sie in Seiner Macht zur Erlösung bewahren um sie am Ende der Welt zu offenbaren.
Die Verkündigung des Evangeliums muss denen, die klagen, Trost sein, auf dass sie in dieser ermüdenden Nacht Licht in der Dunkelheit und die Freude der Hoffnung haben!
1 Statt „Verheißung” könnte man in diesem Zusammenhang auch Versprechen oder Zusage sagen.
Um weitere Artikel auf Deutsch zu lesen, bitte hier anklicken.