Rev. Angus Stewart
Es ist wahr, dass der Mensch nicht durch seine eigenen Werke zu einem wahren Christen wird. Johannes 1,13 ist dahingehend sogar noch eindringlicher, da der Wille des Menschen bei der Wiedergeburt, auch Erneuerung genannt (Titus 3,5), ausdrücklich ausgeschlossen wird. Drei Mal erklärt Johannes, dass der Ursprung oder die Ursache der Wiedergeburt nicht im oder am Menschen liegt and zwei Mal schließt er den Willen des Menschen explizit aus: die Kinder Gottes werden „nicht [1] aus dem Blut, noch [2] aus dem Willen des Fleisches, noch [3] aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren.”
Ein Mensch ist wiedergeboren und ein anderer nicht. Warum? Der Grund liegt weder in seiner körperlichen Abstammung, also in seinem Blut, noch in seinem Willen – weder im Willen des Individuums, noch in dem seiner Eltern oder seines Pastors. Folglich wird der Mensch nicht durch Buße oder den Glauben oder durch „Nachgeben” oder durch irgendeine andere Tätigkeit des menschlichen Willens wiedergeboren. Der Mensch wirkt nicht einmal bei seiner Wiedergeburt mit oder wünscht sie sich oder sucht sie gar. Johannes 1,13 besagt, dass die Kinder Gottes „aus Gott” geboren sind – ganz, absolut und uneingeschränkt. Die Wiedergeburt geschieht, weil Gott es so will und nicht, weil der Mensch es möchte (Jak. 1,18) und der Heilige Geist weht souverän wie der Wind, erneuert eine Person und eine andere wiederum nicht (Joh. 3,8). Daher erklärt das Westminster Bekenntnis, dass die Wiedergeburt vom Heiligen Geist gewirkt wird „der wirkt, wann und wo und wie es ihm gefällt” (10,3).
Gott erneuert einen Menschen und dann -und nur dann- glaubt er. Demnach öffnete er Lydias Herz (die Wiedergeburt!), so dass sie an Jesus Christus glauben konnte (Apg. 16,14).
Die Wahrheit von Gottes absolut souveräner Erneuerung toter Sünder (Eph. 2,1) ist unverzichtbar für die Bewahrung des rettenden Evangeliums Jesus’ Christus’ gegen die Selbsterlösung durch Werke und den Willen des Sünders.
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